Wege zur inneren Versöhnung Sinnzentrierte Biografiearbeit
Weil Würde hält wenn alles bricht
Für Helfende, Suchende und alle, die sich und andere tiefer verstehen wollen
Bildungsangebote
für Menschen mit Herz & Fragen
Manchmal gerät das Leben aus der Spur.
Umbrüche, Verluste, existenzielle Fragen zwingen zum Innehalten. Manchmal tragen Menschen Geschichten mit sich, für die sie selbst kaum Worte finden. Und manchmal arbeiten andere mitten in solchen Geschichten: in Pflege, Seelsorge, Bildung, Begleitung. Wenn das Leben zuschlägt, braucht es mehr als Fachwissen. Ein Fundament aus Werten, Haltung, Selbstfürsorge und ein Gespür für die richtigen Worte inmitten des Unsagbaren.
Diese Bildungsangebote richten sich an beide Seiten: An Menschen, die helfen und an Menschen, die selbst auf dem Weg sind. Und an Menschen, die sich selbst verstehen, vielleicht neu entdecken möchten. Mit einem würdevollen Blick auf das, was war, und einem klaren Blick nach vorn.
Alle Angebote sind traumasensibel, ressourcenorientiert und praxisnah.
Für Menschen, die sich und andere besser verstehen wollen
Wenn das Leben uns herausfordert
Belastende Lebensereignisse hinterlassen ihre Spuren. Oft verstecken wir unsere Verletzungen. Vor dem anderen und nicht selten auch vor uns selbst. Diese psychoedukativen Seminare vermitteln Grundlagenwissen für einen sensiblen Umgang miteinander und machen zuvor oft Unverständliches begreifbar.
Traumasensibel kommunizieren und handeln
Verstehen, beruhigen, handlungsfähig bleiben. Ein Tag für klare Worte und einfach umzusetzende Stabilisierungstechniken. Ideal für Menschen in pflegenden Berufen, Ehrenamt, Seelsorge, Eltern, Teamleitungen. Keine Vorkenntnisse nötig.
Viele Menschen fühlen sich in emotional schwierigen Situationen überfordert: Der Kopf ist leer, die Worte werden falsch gewählt, Schuldgefühle bleiben, wo man doch Gutes tun wollte.
Das Seminar vermittelt leicht verständlich, was Stress im Körper bewirkt, warum aus kleinen Auslösern große Gefühle entstehen können, und wie man schnell wieder Boden unter den Füßen gewinnt. Sie erlernen, traumasensibel zu kommunizieren, dabei fürsorglich auch mit sich selbst umzugehen und empathisch Grenzen zu setzen.
Verfügbar: als Online-Schulung ab März 2026, Präsenzseminare ab Mai 2026
Wenn Werte weh tun: Moralische Verletzungen erkennen und verstehen
Für Menschen mit Erfahrungen von spirituellem Missbrauch, Helfende in belastenden Situationen und alle, die nach ethischen Konflikten ihren Weg zurück zu ihren eigenen Werten und ihrer Identität finden möchten. Keine Vorkenntnisse nötig.
Manche Wunden sitzen im Gewissen. Moralische Verletzungen entstehen, wenn Menschen gezwungen werden, gegen ihre tiefsten Überzeugungen zu handeln oder zu derartigen Wertebrüchen zu schweigen.
Dieses Seminar vermittelt, was hinter dem Begriff „Moral Injury“ steckt, und warum viele Menschen darunter leiden, ohne es benennen zu können.
In geschütztem Rahmen wird Wissen vermittelt, Sprache gefunden und Orientierung ermöglicht. Ein erster Schritt zu Klarheit, Würde und Selbstschutz.
Verfügbar: noch nicht terminiert.
Für Menschen auf der Suche nach Sinn und innerem Frieden
Aus Erfahrungen werden Schätze
Krisen, Verluste oder Neubeginne werfen Fragen auf. Wer bin ich jetzt? Was trägt mich? Diese Angebote bieten Struktur, Selbstklärung und Orientierung. Für Menschen, die neu ansetzen.
*Disclaimer: Es handelt sich um Bildungsveranstaltungen. Kein Therapieangebot, kein Heilungsversprechen.
Ressourcenorientierter Lebensrückblick
Den roten Faden in der eigenen Biografie erkennen und als Kompass für die Zukunft nutzbar machen. Biografiearbeit als Schatzsuche nach Quellen von Selbstwert, Würde und Identiät. Für Menschen in und nach Umbruchphasen, an biografischen Wendepunkten oder in Seelsorgekontexten. Keine Vorkenntnisse nötig.
Wenn das Leben auf einmal aus den Fugen gerät, stellen sich viele Fragen: Wer bin ich, wer bin ich vielleicht noch? Was trägt mich? Und wie wird es weitergehen?
Dieses Seminar lädt dazu ein, biografisch innezuhalten. Ohne Therapieanspruch, aber mit Struktur, Klarheit und Raum für ehrliche Auseinandersetzung. Gemeinsam gehen wir auf Spurensuche: Was gibt mir Würde, Selbstwert, Identität? Was war wichtig, was kann ich loslassen und was will ich mitnehmen? Mit einem wertschätzenden Blick auf das, was Sie geprägt hat, schauen wir auf den nächsten Schritt, der gangbar ist.
Verfügbar: Als Online-Schulung und Präsenzseminar ab Mai 2026
Das ist meine Geschichte. Einführung ins autobiografische Schreiben
Ein Kurs für Menschen, die ihre Geschichte nicht nur würdigen, sondern auch festhalten möchten. Keine Schreiberfahrung nötig.
Wer schwere Erfahrungen sortiert hat, spürt oft den Wunsch, das Erlebte nicht nur zu verstehen, sondern auch zu bewahren. Für den Moment, in dem man sagen kann: Das bin ich. Und das ist meine Geschichte.
Dieser Kurs bietet eine Einführung ins autobiografische Schreiben ohne Leistungsdruck.
Es geht nicht um die große Heldenreise, sondern um den Respekt vor der eigenen Lebensleistung. Aufgeschrieben in kleinen, ehrlichen Szenen: prägende Begegnungen, Wendepunkte, stille Siege. Gemeinsam entwickeln wir einen persönlichen roten Faden, erkunden Schreibmethoden und gestalten Texte, die das gelebte Leben in Würde festhalten.
Verfügbar: noch nicht terminiert.
Für Menschen, die mit Menschen arbeiten
Begleiten, ohne auszubrennen
Pflege, Bildung, Seelsorge: Wer professionell begleitet, wird oft mit sensiblen Themen konfrontiert. Diese Angebote geben Sicherheit im Umgang mit Trauer, Traumata, Identitätsfragen und eigenen Belastungen.
Die Geschichten, die wir mitnehmen: Biografiearbeit anleiten, Lebensgeschichten würdig begleiten
Pflege, Palliativcare, Bildung, Ehrenamt: Menschen, die mit Menschen arbeiten werden oft auch Zeugen ihrer Lebensgeschichte. Eine nicht immer leichte Rolle. Doch oft von unschätzbarem Wert.
Wenn Menschen an Wendepunkten stehen, sei es durch Alter, Krankheit, Verlust oder eine Lebenskrise, wird die eigene Lebensgeschichte oft neu betrachtet. Biografiearbeit kann hier eine stärkende Ressource sein: Sie hilft, Sinn zu stiften, Identität zu bewahren und sich an seinen Selbstwert zu erinnern.
Dieses Seminar vermittelt praxisnah, wie Sie biografische Impulse achtsam und ohne therapeutischen Anspruch in Ihre Arbeit integrieren können.
Verfügbar: Online- und Präsenzseminare ab Juli 2026
Was bleibt? Umgang mit Trauer und Verlust
„Trauer ist Liebe, die noch keinen Ort gefunden hat.“ (Jamie Anderson). Menschen in Trauer und Verlust sensibel begleiten. Für Freunde und Helfende. Keine Vorkenntnisse nötig. Wenn möglich: Bereitschaft, eigene Verlusterfahrungen zu betrachten.
Fremdes Leid macht unsicher, oft hilflos. Freunde und Helfende fürchten, die falschen Worte zu wählen, Betroffene möchten niemanden belasten.
Das Bildungsseminar zeigt, wie auch in schweren Tagen ein Raum gehalten werden kann, in dem Trauer möglich ist. Was stärkt, was sollte man vermeiden?
Psychoedukation, Handlungsempfehlungen und Selbstfürsorge für Unterstützende.
Verfügbar: als Online- und Präsenz Schulung ab August 2026, nach Absprache auch früher möglich.
Brücken über Brüche
Psychoedukation zur Stabilisierung, biografischen Aussöhnung und Neuorientierung nach belastenden Lebenssituationen: Ich mache Komplexes verständlich und Schweres erträglich. Damit Menschen die Kraft und Würde ihrer eigenen Lebensleistung wieder spüren können.
Warum sollten Sie mit mir zusammenarbeiten?
Ich verbinde didaktisches Geschick mit breiter, tiefer und bewusst durchlebter Erfahrung, fundiertem Methodenwissen, wissenschaftlicher Herangehensweise und aktuellem Fachwissen. Als Journalistin bin ich zudem in der Lage, die komplexen Sachverhalte mit ihren Zusammenhängen und wechselseitigen Abhängigkeiten fachlich korrekt und dennoch verständlich und einprägsam zu vermitteln. Ich kenne Lebensrealitäten jenseits des mitteleuropäischen Wohlstands und lasse das in Afrika und Lateinamerika erworbene Wissen ebenfalls in meine Meinungsbildung wie auch in den zu vermittelnden Stoff mit einfließen. Glauben Sie mir, wir können so viel von diesen Menschen lernen.
Lebenserfahrung und Fachwissen
- Traumafachberaterin und Traumapädagogin (ALH)
- Traumasensible Trauerbegleiterin (Isolde Richter)
- Expertin für systemische Biografiearbeit (Isolde Richter)
- Fachjournalistin (Deutsches Journalistenkolleg)
- Systemischer Coach (ISCO AG Berlin).
- Erfahrungen in Training und Erwachsenenbildung seit 2006 für Wirtschaft, Verwaltung und Non-Profit.
- Interkulturelle Lehrerfahrung in Deutschland, Ghana und Argentinien.
- Mitglied im Verein Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater (VFP).
- Mitglied in der Bundesvereinigung der Fachjournalisten (bdfj).
- Publikationen im Verlag Martha Press und in Fachmedien.
Persönliche Lebenserfahrungen im Umgang mit Lebensbrüchen, Trauer, Verlust, emotionalem und spirituellem Missbrauch, moralischen Verletzungen, lebensbedrohlicher Krankheit und der Notwendigkeit, mich mit existenziellen Fragestellungen auseinanderzusetzen, habe ich in meinem Leben unzählige gesammelt. Wieder aufgestanden und neu begonnen: unzählige Male und einmal mehr.
Hier spreche ich darüber im Interview mit Thomas Schnura vom Verband freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und psychologischer Berater.
Sinn, Krebs und die Suche nach Perlen in der eigenen Biografie: Auszüge aus meinem Interview mit Thomas Schnura
Thomas Schnura:
Ja, moin erst mal. Thomas Schnura ist hier mal wieder. Heute im Gespräch mit Frances Dahlenburg. Wir kennen uns schon aus anderen Interviews. Und wieder ein schweres Thema. Systemische Biografiearbeit. Naja, das ist nicht so schwer, wie das üblicherweise sein könnte. Es kann schwer sein aber, denn heute geht es um systemische Biografiearbeit mit Krebspatienten. Hallo Frances, danke, dass du da bist.
Frances Dahlenburg: Ja, hallo Thomas, freu mich. …
Ich habe begonnen, mich mit dem Thema Biografiearbeit zu befassen, weil ich gefragt worden bin, ob ich da nicht bei einem Seminar unterstützen könnte. Und in der Zeit, in der ich angefangen habe, mich da weiterzubilden, habe ich selbst eine Krebsdiagnose bekommen. Das war im letzten Jahr im September… und ich habe diese existenziellen Fragen erlebt, die sich dir in dem Moment stellen, wo du nicht weißt, was passiert jetzt? Könnte es sein, dass das jetzt das Ende meines Lebens bedeutet?
Die Nächte im Krankenhaus, in denen ich mich gefragt habe, was bedeutet das jetzt eigentlich für mein Leben, für das Leben der Menschen, die mir im Herzen liegen? Und eben auch die Frage, wenn das jetzt das Ende war, was bedeutet das jetzt eigentlich für mich?
Und da bin ich in eine Situation gekommen, die Menschen im Alter ja auch oft erleben, dass sie sich mit ihrer Biografie aussöhnen müssen und schauen müssen, wie sinnhaft war das eigentlich, was ich in meinem Leben getan habe. Und das war tatsächlich die große Herausforderung, wo ich heute sage, ich bin dankbar, dass ich die mit einem Alter machen konnte, wo ich jetzt noch die Chance habe, weiter vorauszuschauen und nochmal anzufangen.
Ich denke aber, dass die in jeder Situation sich dann stellt, der Rückblick auf die eigene Biografie, der Rückblick auf, was bleibt von mir? Was habe ich für eine Spur hinterlassen im Leben? Habe ich überhaupt eine Spur hinterlassen? Und kann ich mich mit dem, was ich in meinem Leben getan habe, anfreunden? Und dann habe ich mir unter dem Aspekt das Thema systemische Biografiearbeit nochmal ganz neu angeschaut.
Und während ich dann meine Abschlussarbeit zu dem Thema geschrieben habe, habe ich gedacht, Mensch, das ist ja eine Perle. Das ist ja tatsächlich das, was ich in dem Moment tatsächlich gebraucht hätte, wenn das jemand mit mir gemacht hätte, dort in dieser dunklen Zeit im Krankenhaus, wo ich mich mit den Fragen nach Leben und Tod auseinandersetzen musste. Und das unglaublich Schöne an der systemischen ressourcenorientierten Biografiearbeit ist: Es handelt sich ja dabei um eine Suche nach den Perlen im eigenen Leben. Es ist wie eine Schatzsuche. Und während wir vielleicht sonst in so einem Problembewusstsein hängen, was habe ich alles falsch gemacht? Oder wo habe ich jetzt wieder meine Standards nicht erfüllt? Oder eben auch diese Fremdbestimmung, was erwartet die Gesellschaft von mir? Da ist es etwas anderes, wenn du wohlwollend in deine Biografie eintauchst und schaust, hey, wo habe ich Sinn gestiftet? Wo habe ich Gutes hinterlassen? Wo habe ich auch Stärke bewiesen, vielleicht in Lebensumbrüchen, die ich jetzt auch für mich nutzen kann? Dann ist das etwas sehr, sehr Versöhnendes, etwas sehr Friedenstiftendes, aber auch etwas sehr Stärkendes.
Ich habe diese Zeit der Unsicherheit als etwas empfunden, wo ich unglaublich verletzlich war. Mein Körper hatte sich gegen mich gerichtet. Ich war plötzlich abhängig von Ärzten. Ich bin selbst ja keine Onkologin. Ich musste auf Urteile vertrauen, die ich nicht selbst verifizieren konnte. Ich war abhängig. Ich war ausgeliefert. Ich war in einer Situation wie ein kleines Kind, wo ich nicht selbst handeln konnte. Und wenn man sich in so einer Situation dennoch der Stärken bewusst werden kann, die man in seinem Leben entwickelt hat, vielleicht auch aus schweren Situationen: Was habe ich da rausgezogen? Was hat mich zum Überleben motiviert? Was kann ich? Dann ist das etwas, was dir auch in so einer Situation noch mal ganz viel Kraft geben kann.
Irgendwann ist ja dann auch die Frage, wo nehme ich jetzt eigentlich die Kraft her, das noch durchzuhalten? Und nicht einfach aufzugeben. Möchte ich mir das noch antun? Wozu? Was ist eigentlich der Sinn, dass ich das hier alles noch mit mir machen lasse? Und da bin ich auf Viktor Frankl gestoßen, in dem Zusammenhang. Und dieser wunderschöne Satz von ihm: „Wer ein Warum im Leben hat, erträgt fast jedes Wie.“
Das ist so wahr und das ist auch so unglaublich gut. Und wenn du in deiner Lebensspur erkennst, was tatsächlich dein Leben wertvoll macht, und das ist möglicherweise dann nicht das große Bankkonto und das ist möglicherweise auch nicht das schicke Auto, sondern das ist vielleicht das Lächeln deines Partners oder das Schnurren deiner Katze. Das können ja auch ganz kleine Sachen sein, die aber sagen, hey, das macht mich glücklich. Das ist es wert, dass ich kämpfe. Das ist es wert, das möchte ich noch mal erleben. Also für mich war das in einer Nacht, dass ich gesagt habe, ich will noch mal einen Sonnenaufgang am Meer erleben.
Das ist mein Ziel. Ich will noch mal ans Meer. Ich brauche noch mal einen Sonnenaufgang. Ich will da auch noch meinen Hund streicheln. Und das gibt dir aber ganz viel Kraft. Und diese wunderschönen Dinge, die findest du, wenn du zurückschaust in deiner Biografie.
Thomas Schnura:
Für alle, die uns nur hören, sage ich es. Wir können uns, während wir miteinander sprechen, auch ins Gesicht schauen. Da habe ich gesehen, wie dein Gesicht angefangen hat zu strahlen. Vor allen Dingen, als du von der Stärkung gesprochen hast. Könntest du sagen, was ist da am besten und am hilfreichsten?
Frances Dahlenburg:
Ich hole mir ein bisschen aus. Als Kind hatte ich zwei Berufswünsche, die beide von meiner Familie nicht besonders geschätzt worden sind. Das eine war, ich wollte Psychologie studieren. Das andere war, ich wollte Journalistin werden. Es hat ein paar Jahrzehnte gedauert. Ich habe mir diese Träume erfüllt und ich habe dann eben auch im Schauen nach der Spur in meinem Leben festgestellt, etwas, was mich auszeichnet ist: Ich bin unglaublich neugierig. Weiterleben, um noch mehr zu erfahren, um diese Neugierde noch zu stillen, zu sehen, diese Welt, die ist so unendlich interessant. Und da ist es dann auch egal, ob man noch eine Brust hat oder nicht, sag ich jetzt mal. Du hast noch die Möglichkeit, in diese Welt zu schauen. Du hast noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Du hast noch die Möglichkeit, Dinge zu erforschen. Das war für mich etwas unglaublich Stärkendes, wo ich gesagt habe, ja, das will ich. Ich wüsste nicht, warum ich jetzt aufgeben sollte. Das will ich. Und das ist mein Warum.
Thomas Schnura:
Was ich ganz kurz dazu sagen sollte für unsere Zuhörer, als Frances hier gerade gesagt hat, das will ich, das Strahlen, ihr Strahlen, das hättet ihr sehen sollen. Das war nicht so ein verbissenes, ich will das jetzt, sondern es war ein offenes und neugieriges Strahlen.
Frances Dahlenburg:
Ja, und der zweite sehr stärkende Punkt war, als ich dann für mich festgestellt habe, wie unfassbar wichtig es ist, einen Sinn in dem zu finden, was man tut. Da habe ich gesagt, das will ich weitergeben. Ich habe selbst keine Kinder, aber das ist ein Fußabdruck, den kann ich hinterlassen, indem ich anderen Menschen diese Erfahrung weitergebe und sage: Schaut nach eurem persönlichen Sinn. Schaut nach dem, was euer Leben wertvoll macht. Das ist dann wiederum unfassbar wertvoll für euer Leben.
Und da habe ich festgestellt, hey, das ist so gut, ganz gleich ob ich jetzt noch eine Woche lebe oder noch 50 Jahre, dem möchte ich mich widmen und dem werde ich mich widmen. Und das fokussiert dann natürlich auch ganz stark deine Aufmerksamkeit.
Also du siehst das jetzt nicht, meine Wohnung ist ein Chaos. Aber ich bin unglaublich glücklich, hier gerade diese Botschaft rüberbringen zu können. Schaut nach Sinn. Schaut nicht nach dem, was euch von anderen an Erwartungen auferlegt wird. Schaut nach eurem persönlichen Sinn und lebt den. Das ist es wert. Dafür lohnt es sich, diesen manchmal langen Weg zu gehen. Und gegen die Widerstände auch. Wer ein Warum im Leben hat, erträgt fast jedes Wie.
Thomas Schnura:
Der Name Viktor Frankl ist zweimal gefallen. Was vielleicht nicht jeder von uns und unseren Zuhörern weiß, ist, dass Viktor Frankl selbst KZ-Überlebender war. Er hat in Wien gelebt und hat große Spuren hinterlassen, ohne es wirklich zu wollen, weil es war ein relativ leiser Mensch. Aber dass man die Hölle überleben und trotzdem noch gute Spuren hinterlassen kann, das finde ich am Beispiel seiner Biografie schon sehr bemerkenswert.
Frances, wir haben jetzt unser zweites Gespräch geführt. Wieder ist es in sehr große Tiefen abgetaucht. Was soll ich sagen? Ich kann mich nur bedanken dafür, dass du eine so inspirierende Gesprächspartnerin für mich und für unsere Zuhörer hoffentlich auch gewesen bist, die sagen kann, davon wünsche ich mir mehr.
Frances Dahlenburg:
Danke, sehr gerne, Thomas. Ich danke dir ganz herzlich auch für die Fragen, die du gestellt hast. Lass uns gemeinsam daran arbeiten, dass Sinn und Lebensmut immer die Überhand gewinnen mögen.
Hier schreibe ich selbst
Gedanken, Erfahrungen, Träume, Wünsche, Reflexion und Wissenschaft. Geboren aus gelebtem Leben, Gelesenem, Gesehenem, Gerochenem, Gehörtem, Geschmecktem und vor allem aus persönlich tief Empfundenem: Das ist der Erfahrungsschatz, aus dem ich mein Wissen ziehe und auf dem ich meine Meinung begründe. Wandelbar. Menschlich.
Auf meinen Webseiten sinn-und-werte.com* und ersatzkinder.de schreibe ich über: Werte und Neuausrichtung, Biografie und Identität, Selbstwirksamkeit und Grenzen, Trauma und moralische Verletzungen, Stabilisierung und Ressourcen, Schuld und Scham, die Würde und das Menschsein. *Sinn & Werte betreibe ich gemeinsam mit meinem Mann Stephan Zöllner. Er ist Online-Dozent, Naturwissenschaftler und Theologe.
Das Webprojekt entstand, nachdem ich vor fast genau einem Jahr, im Herbst 2024, eine Brustkrebserkrankung überlebte und mir zum Ziel setzte, von nun an die mir verbleibende Lebenszeit möglichst sinnstiftend einzusetzen. Nach mehreren Jahrzehnten in der Projektleitung, der Organisation, der Lehre und des Trainings sowie der Welt der journalistischen und übersetzenden Tätigkeiten begann ich – wieder einmal – neu und schloss ich im Jahr 2025 Weiterbildungen im psychosozialen Bereich ab: Traumafachberatung und Traumapädagogik, Trauerbegleitung, systemische Biografiearbeit.
Meine Abschlussarbeit in der systemischen Biografiearbeit schrieb ich dann auch vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen während und nach der onkologischen Behandlung. Ich halte das ressourcenorientierte Forschen im eigenen Leben für eine wunderbare Möglichkeit, auch mit schwierigen Fragestellungen und herausfordernden Situationen umzugehen. Und vielleicht auch, um eine Neuausrichtung seines eigenen Lebenssinns vorzunehmen. Lebensbrüche bieten sich hierzu an. Sie sind schmerzhaft, ja. Aber sie bieten auch ein unschätzbares Potenzial. Meine Arbeit über traumasensible, ressourcenorientierte systemische Biografiearbeit im Kontext einer Krebserkrankung ist unter anderem auf Academia.edu veröffentlicht.
All mein Wissen fließt in meine Webseiten. Und auch in meine Schulungsangebote.
Sinn & Werte
Ersatzkinder
Auch ich habe in meiner Biografie nach dem roten Faden gesucht, mit dem sich meine Lebensbrüche, scheinbar unerklärliche Entscheidungen, belastende Gedanken und Gefühle und die lange Suche nach meiner eigenen Identität erklären ließen. Es gibt ihn. Und er hat einen guten Grund.
So wenig nachvollziehbar sein Verhalten von außen betrachtet auch erscheinen mag. So verletzend für sich selbst und für andere Menschen es auch ist. Diese Erkenntnis stimmt versöhnlich, wenngleich Grenzen nicht verhandelbar sind, Kontakte begrenzt oder auch beendet werden dürfen, und die Verantwortung bei dem verbleibt, der einen Schaden verursacht hat:
Wir alle handelten aus einem bestimmten Grund. Die Würde des Menschen – jedes Menschen – ist unantastbar.
Hier gebe ich Einblicke in mein Leben.
Zitate aus dem Interview und Reaktionen darauf, die zeigen, wie wichtig die ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie ist. Der abgebildete Screenshot stammt aus dem Webauftritt ersatzkinder.de
"Da habt ihr euch einem herausfordernden Thema angenommen. Ich hatte Tränen in den Augen. Und es zeigt wieder, wie wichtig es ist, die Wunden in unserer Biographie zu heilen. Herzlichen Dank!"
@****9564 YouTube, Juni 2025
"Ich habe mir den Schmerz angeschaut. Und ich habe mir die Wut angeschaut. ... Ich habe gespürt, diese Wut, die ich heute in mir trage, die gehört dem kleinen Mädchen, gehört der kleinen Frances. Die gehört nicht mir. Und als mir das bewusst geworden ist, konnte ich die loslassen, konnte den Jungen sehen ... Und dann habe ich innerlich gesagt: So mein Kleiner, ich bin deine große Schwester und ich nehme dich jetzt an die Hand und jetzt gehen wir beide raus ins Leben ... Das ist so ein wunderbarer, versöhnlicher Moment. Und das ist möglich."
Frances Dahlenburg, April 2025
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Wie wäre es zunächst mit einem Einblick in meine Arbeit?
Schritte in die Aussöhnung mit sich selbst. Die E-Mail-Serie im Advent. 24 Gedankenanstöße, Reflexionsfragen und Schreibimpulse. 24 Schritte für mehr inneren Frieden. Für Suchende und Zweifelnde. Für Menschen mit Geschichte. Kostenlos zum Kennenlernen. Nur während der Adventszeit.
Frances Dahlenburg
Anschrift
Dammweg 6, 46483 Wesel
frances.dahlenburg@st-zoellner.de
+4915753307869
DANKE dass ich mit fast 44 Jahren erfahren darf, es gibt Hoffnung auf eine eigene Identität und man darf ankommen. Ich wünsche Dir alles Glück das DU dir wünschst.
Magdalena
TV-Zuschauerin und Blogleserin.